„…Maria Loos beweist dabei zweierlei: stupende Virtuosität und stilsicheres Musizieren bei alter wie neuer Musik. Läufe und Verzierungen perlen bei Vivaldi wie sprudelndes Quellwasser mit staunenswerter Präzision und geschärfter Artikulation aus Sopranino-, Alt- und Tenorflöte. Geistreiche Agogik und witzige Verzierungen sorgen für abwechslungsreiche Barockmusik, die Strawinskys Verdikt, dass Vivaldi ein Konzert 600 Mal komponiert habe, vergessen lässt. Mit vielen Farben malt sie die Stimmungen in La Notte aus, mit Witz das launige Gezirpe des Distelfinks in Il Gardellino, Vivaldis Notentext teils nur als Anregung für einfallsreiche Improvisation nutzend – so wird aus barocken Partituren lebendige Musik. Akzentuiert und quicklebendig begleitet das 2004 gegründete Ensemble Prisma unter der Leitung des Violinisten Thomas Fheodoroff, eine ideale Ergänzung zum Spiel der Blockflötistin. Die Qualitäten kommen noch deutlicher in den Tangos von Astor Piazzolla zur Geltung. Da wird nuancen- und kontrastreich, mit schroffen wie einschmeichelnden Klängen musiziert, werden fetzige Geräusch- und Rhythmuseffekte stimmungsvoll gemischt. Und Maria Loos geht an die vom Argentinier José Carli superb arrangierten Tangos mit Spiellust und -laune, mit überraschenden Klangwirkungen und Effekten auf der Blockflöte heran. Die CD erhielt vom Österreichischen Rundfunk den ‚Pasticcio-Preis‘ – eine Auszeichnung, die die Produktion zu recht erhielt: Vivaldi und Piazzolla (in ungewöhnlicher Besetzung) geraten zu einem wirklichen Hörgenuss.“
Das Orchester